Palawan - Philippinen

Dezember 2013


Oh wie schön ist Palawan

Die Philippinen sind ein Staat und Archipel mit 7107 Inseln im westlichen Pazifischen Ozean und gehören zu Südostasien. Sie bilden den fünftgrößten Inselstaat der Welt (nach Indonesien, Madagaskar, Papua-Neuguinea und Japan). Mit 101 Millionen Einwohnern sind die Philippinen bevölkerungsmäßig der zwölftgrößte Staat der Welt. Die Philippinen sind neben Osttimor (Timor-Leste) der einzige asiatische Staat mit katholischer Bevölkerungsmehrheit [Quelle Wikipedia].

Es gibt also viele - sehr viele - Inseln und das bedeutet Strand und Meer und Palmen. Erst einmal stellte sich mir aber die Frage, wohin genau möchte ich? Die Philippinen haben wirklich so viel zu bieten, aber meine Reise-Freundin Christina und ich hatten nur 2,5 Wochen Zeit und konnten unmöglich alles sehen. Also mussten wir uns entscheiden und die Entscheidung ist recht schnell auf Palawan gefallen: Palawan ist eine Insel im Westen der Philippinen. Zusammen mit umliegenden kleineren Inseln und Inselgruppen bildet sie die philippinische Provinz Palawan in der Region MIMAROPA. Größte Stadt und Hauptstadt ist Puerto Princesa. Auf Palawan soll es noch viel und fast unberührte Natur geben und eben diese Traumstrände, von denen auch wir schon immer geträumt hatten! Also auf in Richtung Palawan...


Start in Manila mit Trombosestrümpfen bis zum Kinn

Unser Flug ging von Frankfurt über Ho Chih Minh City (nur einige Stunden Aufenthalt) nach Manila. Von Deutschland aus hatten wir uns direkt einen Weiterflug auf die Insel Palawan gebucht. Was für ein Ritt. Wegen des langen Fluges hatte ich Trombosestrümpfe bis zu den Hüften an und als wir in Manila aus dem Flieger kletterten, bin ich fast eingegangen. Es waren mehr als 40 Grad, der Flughafen war nicht klimatisiert und ich habe geschwitzt wie irre. Also am Flughafen direkt die Klamotten aus und erst mal in etwas Kurzes rein. Da hatte ich die Hitze echt unterschätzt. Ebenfalls unterschätzt hatten wir die Tatsache, dass unser National Flight nach Puerto Princesa nicht an dem Internationalen Flughafen startete, sondern an einem Domestic Airport. Und der war nicht nebenan. Die Zeit war eh schon knapp kalkuliert und so mussten wir ins Taxi springen und durch den mega Verkehr zu diesem kleinen Flughafen jagen. Haben wir aber geschafft. Bisher ist es nur heiß, ich bin ziemlich platt und so richtig habe ich noch gar kein Gefühl für das Land.


Endlich sind wir auf Palawan - Welcome Puerto Princesa

Als wir dann endlich in Puerto Princesa gelandet sind, war es schon dunkel. Ein Tuk-Tuk hat uns zu unserer Matutina Pensionne gebracht, wo wir zwei Nächte geblieben sind. Dieses kleine Hostel ist ruhig und schön, liegt etwas außerhalb und die Betten sind großartig. Ich wollte nur noch schlafen und konnte es kaum erwarten, mich endlich abzulegen. Wir haben uns auch am zweiten Abend zwei Massage-Damen in unser Zimmer bestellt und die haben uns dann ganz wunderbar in den Schlaf massiert... Ein Traum!

Puerto Princesa ist ein seltsames Städtchen. Schön ist es irgendwie nicht, wir sind durch den ganzen Ort gelaufen - alles entlang einer lauten und befahrenen Straße - und haben aber ein sehr schönes kleines Restaurant gefunden, in dem wir mega leckeren Fisch gegessen haben. Dort sind wir dann direkt am nächsten Tag noch einmal hingegangen... Leider kann ich mich an den Namen nicht mehr erinnen.

Ansonsten haben wir das gemacht, was wahrscheinlich alle unternehmen, die hier in Puerto Princesa sind: Ein Besuch des Subterranean-River-Nationalpark mit dem etwa 7 km langen und mit 4,2 km längsten schiffbaren Untergrundfluss der Welt. Das wollten wir natürlich sehen. Gebucht hatten wir uns am Hotel eine Tagestour zu diesem Fluss sowie noch zu einigen anderen Attraktionen in der Region. Die Fahrt dauerte etwa drei Stunden mit dem Minibus bis nach Sabang.


Welt-Längster Untergrundfluss - Subterranean River

In Sabang ging es dann mit dem Boot aufs Meer und in Richtung des Nationalparks. Das war schon recht touristisch, allerdings gab es sehr viele Philippinische Touristen, wenige Europäer. Endlich waren wir auf dem Meer und es gab so viele Karstberge und Feldformationen, dass es mich sehr an die Halong Bay in Vietnam erinnerte. Eine so wunderschöne Natur - ich bin immer noch sehr beeindruckt. So langsam hatte ich mich auch etwas von dem langen Flug erholt und an das heiße und schwüle Klima gewöhnt und das Genießen konnte endlich beginnen!


Unser Guide war klasse und hat uns einiges über diese Region erzählt. Die Filipinos sprechen alle sehr gut Englisch, so dass die Verständigung zumindest kein Problem ist. Am Untergrundfluss angekommen, wurden wir alle in verschiedene kleine Boote verteilt, mussten Schwimmweste und Helm tragen und durften in der Höhle nicht mit offenem Mund nach oben schauen - die Fledermäuse machen ansonsten Shit in unserem Mund!!

Diese unterirdische Flußtour war echt spannend und super interessant, als wir wieder mit dem Boot ans Tageslicht kamen, ging ein ganz krasses Unwetter runter. Das sollte während unserer weiteren Reise dann täglich passieren. Mindestens ein Gewitter am Tag. Kein Wunder bei der Hitze und der Luftfeuchtigkeit.


Von Puerto Princesa nach El Nido - ins Paradies...

Die Strecke ist zwar nur 230 km lang - aber es gab zu dieser Zeit keine asphaltierten Strassen und der schon etwas in die Jahre gekommene Bus hat ca. 8 Stunden gebraucht. Das war schon wieder ein Ritt. Wahnsinn. Zwischendurch haben wir Pausen gemacht, in denen wir etwas Essen und Trinken und uns ein wenig umsehen konnten. Hier war es überhaupt nicht touristisch und wirklich super interessant. Das war schon jetzt - nach nur wenigen Tagen - ein mega tolles Land und ich hatte noch fast nichts gesehen. Diese Traumstrände, von denen alle sprechen waren zu diesem Zeitpunkt ja noch weit weg. Da die Filippinos in erster Linie Christen sind, sehen wir immer wieder Kirchen - was ja in Asien eher ungewöhnlich ist - und auch ist hier natürlich Weihnachten ein großes Thema. Da es ja Mitte Dezember war, sahen wir überall schon weihnachtliche Dekorationen und auch den typischen Kitsch, den wir aus Deutschland kennen. Es liefen manchmal sogar Weihnachtslieder... Total krass, das bei fast 40 Grad und einem tropischen Lebensgefühl zu hören. Aber unabhängig von Weihnachten und Santa Claus war es super spannend, das typischen philippinische Leben auf den Dörfern zu sehen.


Ankunft in El Nido und endlich so richtig am Meer...

Was soll ich sagen, nach einer langen Fahrt sind wir dann endlich im echten Paradies angekommen - in El Nido!! Bitte beachtet, das Bild über diesem Text: Das ist der Blick aus unserem Jessica-Cottage, welches wir im Marina Garden Resort (heißt heute MaryGold Beachfront Inn) gemietet hatten. El Nido im Bacuit-Archipel in Nord-Palawan ist eine kleine Fischer- und Hafenstadt mit 36.191 Einwohnern (Stand 1. Mai 2010). Der Name El Nidos stammt von den vielen Schwalbennestern (span. nide / nido), die in den umliegenden Höhlen für die berühmte chinesische Suppe eingesammelt werden. Über El Nido hatte ich schon so viel gelesen, dass es einen wunderschönen Strand gibt, dass es mega Karstberge direkt hinter dem Strand hat und dass man ganz tolle Ausflüge auf die umliegenden Inseln machen kann, die größtenteils unbewohnt sind und mit echten Traumstränden die Besucher anlocken. Das wollten wir alles sehen!

Unser Jessica-Cottage ist sehr, sehr einfach, steht auf Stelzen und ist nach unten hin offen, so dass die Mücken ohne weiteres einfliegen können. Wir schlafen unter dem Moskitonetz, Mücken gibt es hunderte. Es gibt auch nur wenig und kaltes Wasser, was allerdings bei den Temperaturen nicht weiter schlimm ist, hauptsache wir sind am Meer. Und das ist mal definitiv so! Ansonsten gibt es hier nicht viel. Abends werden am Strand einige kleine Restaurants eröffnet, man isst Fisch und flaniert ein wenig am Meer oder durch den Ort, wo wir herrliche Fruit Shakes getrunken und nach Souvenirs gestöbert haben.


Island Hopping und frischen Fisch am Strand grillen

Was macht man so in El Nido? Man frühstückt ganz entspannt und gechillt am Meer und entscheidet sich dann für eine Tour auf die umliegenden Inseln. Es werden vier verschiedene Touren angeboten. Tour A, B, C und D, wovon Tour A und C die populärsten sind und die Gruppen dort entsprechend voll und groß sind.

  • Tour A: Small Lagoon, Big Lagoon, Secret Lagoon, Shimizu Island and Seven Commando Beach
  • Tour B: Snake Island, Pinagbuyutan Island, Entalula Beach, Cudugnon Cave and Snorkeling Spot
  • Tour C: Helicopter Island, Matinloc Shrine, Secret Beach, Star Beach and Hidden Beach
  • Tour D: Ipil Beach, Cadlao Lagoon, Paradise Beach, Pasandigan Beach, Natnat Beach and Bukal Beach

Da wir es etwas ruhiger haben wollten, haben wir uns Tour D ausgesucht und hatten auch noch Glück, denn wir waren ganz alleine mit den beiden Guides auf einem kleinen Boot. Traumhaft - da wird der Name Paradise Beach zur absoluten Realität. Was wollen wir auf einer einsamen Insel, wenn noch 20 andere Personen dabei sind? Alleine die Fahrt auf dem kleinen Boot war sensationell, die Guides super nett. Sie haben uns alles gezeigt und hatten Fisch, Reis und Obst dabei. Auf einer kleinen Insel wurde dann der Grill aufgebaut und der Fisch gegrillt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Großartig und sensationell lecker. Alles ganz frisch  gefangen und das Obst schmeckt hier eh unvergleichlich gut. Wir genießen das Leben, das Meer und den Fahrtwind auf dem Boot. Christina hatte schon vor unserer Reise die beste Idee der Welt: Luftmatratzen! In Deutschland hatten wir uns jeder eine Luftmatratze gekauft und die war Gold wert auf Palawan. Denn auf einer einsamen Insel gibt es keine Liegestühle und beim Schnorcheln konnten wir uns einfach auf die Matratze legen und ganz chillig durchs Meer treiben lassen. Sensationell!

So eine wunderschöne Natur habe ich bisher noch nicht erleben dürfen. Es hat mich wirklich geflasht und begeistert und einfach nur glücklich gemacht. Traumhafte Strände, sensationelle Lagunen, keine Menschen weit und breit, wir chillen dort auf unseren Luftmatratzen und dann noch das tolle Essen direkt am Meer. Wirklich einzigartig. Ich weiß jetzt schon, dass ich nicht das letzte Mal hier sein werde.


Trotz großer Popularität: Tour A wurde auch gebucht

Auch wenn hier die Gruppen am vollsten waren - das musste doch einen Grund haben und deswegen haben wir uns auch noch für Tour A entschieden. Hier waren wir dann nicht mehr alleine mit den Guides auf einem kleinen Boot, es waren schon mehr Leute. Aber auch das war ganz lustig und wir haben ein echt nettes Pärchen aus Australien kennengelernt, die mir dann die GoPro vorgestellt hatten und damit meine große Leidenschaft für diese kleine Kamera entfacht haben. Am gleichen Tag meiner Heimkehr habe ich mir meine GoPro im Internet bestellt!

Die Tour A war trotz allem klasse, traumhafte Strände, wieder gab es Essen am Strand und wir haben Kokosnusswasser aus Kokosnüssen getrunken. In einer Lagune war es mega voll, dort hielten so viele Boote gleichzeitig und es wurden ohne Ende Chinesen und Japaner durch die schöne Lagune geschleust - das war weniger romantisch und auch echt etwas nervig. Die Lagune an sich war aber wirklich sehenswert.


In El Nido auf Abwegen - so wohnen die Filipinos

Wenn man mal etwas aus dem kleinen Strandort rauswandert, kommt man zu den "richtigen" Einwohnern, die nicht vom Tourismus leben. Das ist schon sehr anders, sehr basic und sehr interessant. Alle haben uns wirklich freundlich begrüßt und wir konnten so mal einen Blick hinter die touristischen Kulissen werfen. Und dabei ist das alles hier noch extrem wenig touristisch im Vergleich zu Thailand oder Vietnam.


Von El Nido nach Busuanga (Coron) - es war die Hölle

Nach einer sehr chilligen Woche in El Nido sollte es für uns weitergehen. Wir hatten uns im Vorfeld der Reise ein vermeintlich wunderschönes Lodge Hotel ausgesucht und gebucht - ohne einen konkreten Plan, wie wir dort hinkommen sollten. So war der Plan, den es nicht gab. Die Pierhouse Lodge liegt in Busuanga auf der Insel Coron. Ok, von Insel zu Insel nehmen wir dann ein Boot, dachten wir uns so, aber so einfach war es nicht...

Nach längerem Suchen und vielen fragenden Blicken haben wir dann ein Boot gefunden, welches uns von El Nido nach Coron bringen sollte. Die Fahrt sollte ca. 6-8 Stunden dauern und morgens starten. Wir haben also ein Ticket gekauft und der Bootstyp hatte uns sehr eindringlich nahe gelegt, auch einige Tabletten gegen Übelkeit zu kaufen und auch zu nehmen. Er gab uns ein Muster mit und damit sind wir dann zu einer "Apotheke" gelaufen und haben diese nicht vertrauensvoll aussehenden Tabletten gekauft. Und das bei meiner Medikamenten-Unverträglichkeit... Ich habe gegen wirklich viele Wirkstoffe eine schlimme Allergie. Wirkstoffe wurden aber nicht angegeben. Egal. Wir kommen also am nächsten Morgen zu dem Pier und fanden dort eine kleine holzige Nussschale vor, die zwei gegenüberliegende und überdachte Bänke hat. Keine Toilette. Wie soll ich das überleben? Ich habe echt Horror vor der Fahrt, trinke natürlich gar nichts und würge mir trocken diese Tabletten rein. Hier am Pier sieht das Meer noch sehr harmlos aus...

Dieses kleine Boot wird mit vielen Menschen und viel Gepäck vollgepackt, ein paar Reisenede sind dabei, aber auch viele Einheimische. Wir hocken also auf den Holzbänken, den Rucksack zu Füßen und los geht es. Erst noch recht beschaulich, doch dann verlassen wir nach kurzer Zeit den Küstenstreifen und die Wellen werden immer höher. Es stürmt sehr. Diese keine Nusschale schaukelt und kämpft sich über jede Welle, manchmal schwappt eine einfach so über uns. Alles naß, aber es ist ja warm... Schnell merke ich die Wirkung der Tabletten, denn normalerweise wäre mir bei diesem Wellengang schon nach 10 min speiübel gewesen, so werde ich nur wahnsinnig müde und döse irgendwie im Sitzen vor mich hin. Stunde um Stunde, ich bekomme die Fahrt - zum Glück - gar nicht richtig mit.

Als wir uns dann nach vielen Stunden Coron näherten, ebbte der Sturm ab und auch das Meer beruhigte sich wieder. Erst jetzt werde ich wieder einigermaßen wach und kann mich umschauen - die Landschaft hat sich sehr verändert. Ragten in El Nido karge, steile und hohe Felsformationen aus dem Meer, die sehr an die Halong Bucht in Vietnam erinnerten, so sehen wir hier grüne und sanfte Hügel, die mich spontan an die Kerrygold-Werbung erinnerten! Wunderschön. Die Landschaft und die Tatsache, dass wir wieder am Leben waren!!


Endlich Ankunft auf Coron - aber wie geht es weiter?

Es ist später Nachmittag, als wir also in Coron Town ankamen. Unsere gebuchte Pierhouse Lodge liegt aber in der Region Busuanga auf Coron. Und da noch außerhalb des Ortes Conception. Da ich von anderen Asienreisen gewohnt bin, dass alles immer gut klappt, war ich hier abermals erstaunt, als uns alle auslachten, wenn wir nach einem Transport nach Conception gefragt haben. Na klasse... Um es kurz zu machen, alle Minibusse in die Richtung waren schon weg und wir standen etwas blöd da. Eine Nacht in Coron wollten wir eigentlich nicht bleiben, da wir diese Lodge gebucht und bezahlt hatten und wir haben ja zu diesem Zeitpunkt noch geglaubt, dass uns dort eine kleine Wellness-Oase erwartet.

Nach einiger Zeit fand sich ein Mann, der bereit war, uns samt Gepäck auf seinem Tricycle (so etwas wie ein Tuk Tuk, nur weniger stabil) nach Conception zu fahren. Wir sind also auf dieses echt kleine und klapprige Gefährt geklettert und als er aus Coron Town rausfuhr, winkten und klatschten alle Einheimischen ihm zu. Er rief allen zu, dass er uns nach Conception führe. Wahnsinn... Erst sind wir aber zu ihm nach Hause gefahren und habe seine Frau abgeholt, die sollte mit. Das Tricycle war total überladen und fuhr auf den Felgen über die holprigen und natürlich nicht asphaltierten Wege. Wir dürfen nicht vergessen, dass nur wenige Wochen vorher der Taifun "Haiyan"hier wütete und dass unter anderem deswegen viele Wege gar nicht befahrbar waren. Es war mittlerweile dunkel. Sehr dunkel. So stockdunkel, dass wir nichts sehen konnten. Dann passierte es und dieses Tricycle brach völlig auseinander. Wir stehen also mit unserem Gepäck und dem Fahrer und seiner Frau in tief schwarzer Nacht in der Wildniss und wissen nicht weiter. Aber weiter geht es immer irgendwie: Es kam ein kleiner Lastwagen angefahren und wir konnten auf der Ladefläche mitfahren. Unser armer Tricycle-Fahrer hatte es sogar für uns klargemacht, dass wir zum Hotel gefahren wurden. Wie und ob er jemals dort weggekommen ist, wissen wir nicht.


Paradies gebucht und in einer Bruchbude gelandet

Im Internet sah die Pierhouse Lodge wirklich toll und romantisch und luxuriös aus. Ok, dass der Taifun "Haiyan" dort das komplette Dach abgedeckt und das Grundstück ziemlich verwüstet hatte, konnte vorher niemand wissen. Aber unabhängig davon waren wir mega enttäuscht. Es war eine Bruchbude. Unser Zimmer war eine Vollkatastrophe, es gab kein Fenster bzw. hing dieses aus den Angeln nach draußen, Toilette und Dusche (der Name ist echt überbewertet) waren offen im Raum, nur hinter einer 1 m hohen Wand. Sehr schön. Da wir nachts ankamen und echt eine nervenaufreibende Anreise hinter uns hatten, blieben wir erst einmal.

Der Betreiber war ein junger Engländer, der völlig überfordert war. Mit allem. Es gab - außer seinen Eltern - keine anderen Gäste. Am nächsten Morgen haben wir uns erst einmal bei Tageslicht umgeschaut und viel besser sah es nicht aus. Es gab weder Internet noch Essen, aber die Leute waren nett, ich war zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich krank (Erkältung, Husten, etc.) und da wirklich tolle Touren zu einsamen Inseln angeboten wurden, blieben wir erst einmal da. Wir haben also zusammen gegessen und die Touren geplant, Christina hat abends mit den Eltern Karten gespielt und ich habe geschlafen, mein gesundheitlicher Zustand wurde nicht besser. Die Lage dieser Lodge war schon irgendwie toll, am Meer und mit diesem Steg. Es gab allerdings keinen Strand, keinen Supermarkt und extrem viele Mücken. Aber kommen wir doch nun mal zu den wirklich tollen, beeindruckenden und atemberaubenden Dingen, die wir dort erleben durften: Wir haben mit einem Bootstypen ganz exklusive Touren zu den schönsten und einsamsten Inseln und Stränden gemacht, die ich je gesehen habe. Der absolute Wahnsinn!


Trauminseln Traumstrände Traumwetter - traumhaft

Was soll ich sagen, das war doch das absolute Paradies. Unsere Touren waren echt großartig und haben richtig viel Spaß gemacht. Wir sind mit dem kleinen Boot durch glasklares Wasser gefahren, haben viele Fische - auch fliegende - und Wasserschlangen gesehen, haben am Strand frischen Fisch gegrillt und ein Bier getrunken. Glücklicherweise hatten wir unsere Luftmatratzen mit, denn an einem einsamen Strand gibt es keine Liege... So haben wir jeden Tag eine tolle Tour unternommen und das Leben genossen.


Frischer kann ein Fisch nicht sein...


Kleine Wanderung zu einem Wasserfall - geht auch!


Von der Bruchbude aus fliegen wir nach Manila

Nachdem wir dann doch die 4 Tage in der Pierhouse Lodge geblieben sind, geht unser Urlaub so langsam zu Ende und wir müssen wieder in Richtung Manila. Mit einem - wenig vertrauenswürdigen - Public Bus fahren wir zum Flughafen Coron. Auch diese Fahrt ist wieder ein echtes Abenteuer. Genaue Abfahrtszeiten gibt es nicht und da wir unseren Flug von Coron nach Manila bereits gebucht hatten, sind wir mal ganz früh los und haben uns an die Bushaltestelle gestellt. Ich habe zu dieser Zeit bereits schlimm gehustet und dadurch schon eine echt schmerzhafte Rippenfellentzündung gehabt, so dass ich kaum meinen Rucksack tragen konnte und es für mich wirklich sehr anstrengend war. Aber es gab ja keine Alternative - also musste ich da durch. Coron hat natürlich nur einen kleinen Flughafen und so sind wir mit einer echt kleinen Maschine nach Manila geflogen. Beim Abflug konnten wir die vielen einsamen Inseln sehen, die vor Palawan gelagert liegen. Ein schöner und beeindruckender Anblick.



Manila - was für eine krasse Stadt. Und ganz anders.

Vor unserem Rückflug sind wir noch eine Nacht in Manila geblieben. Zu Beginn unserer Reise sind wir ja direkt vom Flughafen aus weiter geflogen und haben von Manila gar nichts gesehen. Übernachtet haben wir im White Knight Hotel im Viertel Intramuros, welches super klasse war. Großes Zimmer, eine Dusche mit warmen Wasser und eine Tür zur Toilette. Ein Traum. Nicht so schön war, dass das Hotel eine eigene Karaoke-Bar hatte und genau über der war unser Zimmer und es wurde die ganze Nacht gesungen... Aber dennoch habe ich es genossen, in einem richtigen Bett zu liegen und trotz der Hitze in diesem Land warm zu duschen. Das ist wahrer Luxus.

Das Stadtviertel Intramuros ist echt ganz schön, es zählt zu den ältesten Vierteln der Stadt, es gibt schöne Kirchen und Cafes, alles recht beschaulich. Wenn man allerdings dieses Viertel verläßt, trifft man auf die harte Realität dieser Mega-City. Es stinkt, es ist nicht schön und es gibt wahnsinnig viel Armut. Hunderte Menschen leben auf dem Mittelstreifen einer 6-spurigen und viel befahrenen Straße, wir werden richtig viel und massiv angebettelt und ich sehe so viele Kinder am Rande der Straße, die offensichtlich keinen festen Wohnsitz haben. Das macht mich sehr traurig. Manila ist definitiv anders als andere asiatische Metropolen. Wir besuchen die Dachterasse eines anderen Hotels uns essen dort zu Abend - mit einem wunderschönen Sonnenuntergang über dieser riesigen Stadt. Krasse Gegensätze, die schwer zu verstehen sind.


Mein Fazit

Während dieser Reise habe ich mir eine ordentliche Rippenfellentzündung eingefangen, die beinahe in einer Lungenentzündung geendet wäre und die mich nach der Rückkehr in Deutschland noch mehrere Wochen schwer belastet und eingeschränkt hat. Wir sind damals in FFM gelandet, mit dem Zug nach Düsseldorf gefahren, dort stand mein Auto und ich bin damit direkt ins Krankenhaus nach Mülheim gedüst. Dadurch war ich schon im Urlaub eingeschränkt und auch geschwächt, so dass ich vieles als sehr anstrengend empfunden habe und auch die Hitze mir sehr zu schaffen machte. Leider.

Ich möchte unbedingt noch einmal - oder mehrmals!! - in dieses Land, denn wir haben nur einen ganz kleinen Teil sehen dürfen. Die Philippinen haben noch sooo viel zu bieten. Unbedingt möchte noch Bohol sehen, den Vulkan Pinatubo, die Insel Boracay und noch viel mehr der insgesamt 7107 Inseln, von denen 3144 mit einem Namen benannt und nur etwa 880 bewohnt sind!


Ich komme wieder und freue mich auf neue Abenteuer!


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