Lissabon - Portugal

April 2019


Alleine durch Lissabon - ein echter Traum wird wahr

Schon immer wollte ich mal nach Lissabon, woanders in Portugal bin ich noch nie gewesen und so betrat ich Anfang April 2019 das erste Mal portugiesischen Boden und habe mich wirklich sehr in diese einzigartige Stadt verliebt. Eine Stadt alleine zu erkunden ist etwas ganz Besonderes und ich habe jede Minute genossen. Über den Anbieter www.lissabon-altstadt.de hatte ich mir für eine Woche ein kleines und sehr zentrales Apartment gemietet. Mitten im Altstadt-Viertel Alfama lag diese kleine und sehr modern eingerichtete Wohnung. Echt ein Traum, ich hatte alles, was ich brauchte, eine moderne Küche, ein gemütliches Bett und ein schönes Bad.

Am ersten Abend erklomm (??) ich den Miradouro da Graça, den Tipp hatte ich von meinem Vermieter Bruno bekommen. Die hohen und steilen Straßen sind wirklich unglaublich, es ist sehr montanös. Hier oben an diesem Aussichtspunkt treffen sich die Portugiesen, picknicken oder trinken Wein, ein Fado-Sänger singt und der Blick über diese Stadt ist einfach fantastisch. Ein sehr leckeres Essen in einem kleinen Restaurant rundete den ersten Abend ab. Der Wein war gut und der Fisch sehr lecker.


Die LX Factory - der coolste Ort in Lissabon

Am nächsten Morgen bin ich von meiner kleinen Wohnung zur LX Factory gelaufen. Diese ist ein kleines Hipster- und Künstler-Biotop, ein bisschen außerhalb der Lissabonner Innenstadt. Mittlerweile wird das ehemalige Industriegelände von mehr als 150 Restaurants, Designerläden und Kreativen bevölkert. Bei meinem Walk über dieses beeindruckende Gelände hatte ich Flashbacks zu Berlin, aber auch zu dem kleinen Gewürz-Routen Viertel in Mitzpe Ramon in Israel. Da ich ja mit deutscher Pünktlichkeit und „frühem Vogel Denken“ schon sehr zeitig dort war, hatten die meisten Läden noch geschlossen. Also habe ich erst einmal in der Sonne pausiert und ein zweites Frühstück genossen. Es ist der Charme des alten vergessenen Fabrikgeländes, das kreativ wiederbelebt wurde: Restaurants, Cafés und kreative Köpfe prägen einen der coolsten Orte von Lissabon, an denen das bloße Dortsein schon einfach grandios ist.


Was wäre Lissabon ohne die alten Straßenbahnen?

Die Altstadt hat so schöne Straßen und Gassen, es geht bergauf und bergab über Kopfsteinpflaster, man kommt an kleinen Läden und Restaurants vorbei und zwischen den Häusern hat man immer wieder einen wunderschönen Blick auf den Tejo. Die alten Straßenbahnen in Gelb und einige in Rot sind ein echtes Markenzeichen und sehen immer wieder toll aus. Allerdings kann ich die Menschen nicht verstehen, die zum Teil stundenlang anstehen, um sich dann in eine komplett überfüllte Bahn zu quetschen. Von außen sieht das viel schöner aus!


Cemitério dos Prazeres - ein Besuch bei den Toten

Der Cemitério dos Prazeres ist ein städtischer Friedhof in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Er befindet sich in der westlichen Gemeinde „freguesia“ von Estrela. Seinem Haupteingang gegenüber liegt die Endstelle „Prazeres“ der Linie 28 – wer möchte kann also auch mit der Bahn anreisen. Ich bin gelaufen und habe eine sehr, sehr schönen und beeindruckenden Friedhof vorgefunden. „Cemitério dos Prazeres“ heißt übersetzt „Friedhof der Freuden“ und gibt oft Anlass zu Diskussionen. Die hauptsächlich überirdischen Grüfte mit frei ausgestellten Särgen („Begräbnisvillen“) sind wie Häuser einer Stadt angeordnet, entsprechend durchziehen etwa 80 Straßen und Alleen schachbrettartig den Friedhof – es gibt aber auch Bereiche mit Erdbestattung. So etwas hatte ich noch nie gesehen, es war sehr ruhig und friedlich und irgendwie habe mich bei den Toten wohl gefühlt. Auch konnte ich viele Eichhörnchen und Halsbandsittiche beobachten. Dieser Friedhof liegt etwas am Berg und man schaut auf den Tejo und die Brücke "Ponte 25 de Abril". Meines Erachtens ist dieser spezielle Ort wirklich einen Besuch wert.


Der Miradouro de Santa Luzia - OMG wie schön!

Will man Romantik, dann geht man zum Miradouro de Santa Luzia. Dieser schöne Aussichtspunkt im historischen Viertel Alfama liegt neben einer Kirche, die (auch) Santa Luzia heißt. Man hat einen grandiosen Blick über das Dächermeer und Gassengewirr vom ältesten Teil der Stadt und die schier endlose Mündung des Tejo. Der Miradouro ist aufwendig gestaltet und ist somit selbst schon eine Sehenswürdigkeit.


Feira da Ladra - auch Flohmarkt der Diebe genannt

Hoch über den Dächern von Lissabon, in dem malerisch gelegenen Stadtteil Graça, kann man diesen ganz besonderen Flohmarkt kennenlernen. Denn hier in einem der ursprünglichsten Teile der Stadt findet jeden Dienstag und jeden Samstag die Feira da Ladra, der größten Floh- und Antikmarkt Lissabons statt. Der auf dem Platz Campo de Santa Clara stattfindende Flohmarkt Feira da Ladra, der schier unendlich groß zu sein scheint, kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken und hatte seinerzeit einen eher zweifelhaften Ruf, denn sein Name bedeutet »Flohmarkt der Diebe«, was darauf zurückzuführen ist, dass auf dem Markt früher viel Diebesgut angeboten wurde. Heutzutage merkt man davon aber nichts mehr, ich habe einen sehr interessanten Markt mit einem bunten Treiben und einer fröhlichen Stimmung vorgefunden. Dieser Flohmarkt ist nicht nur unheimlich groß und vielfältig, sondern auch sehr idyllisch gelegen. Auf dem sehenswerten Campo de Santa Clara steht die eindrucksvolle und wunderschöne Kirche São Vicente da Fora. In der Mitte des Platzes befindet sich eine kleine Markthalle, in der man typisch portugiesischen Spezialitäten findet und sich erst einmal stärken kann.


Fazit zu dieser wunderschönen Stadt: ein Traum!

Diese Stadt ist ein echter Traum, wirklich wunderbar zum Fotografieren, ich bin sehr viel gelaufen und man kann alles zu Fuß erreichen. Selbstverständlich kann man auch unkompliziert mit öffentlichen Verkehrsmitteln alle Ecken erreichen. Belém habe ich leider nicht gesehen, dazu hat die Zeit nicht mehr gereicht. Aber ich brauche ja auch noch Gründe, um wieder zu kommen.
Zum ersten Mal habe ich hier diese „Pastel de Nata“ gegessen und war im echten Food-Himmel. Entgegen meiner Erwartung haben mir diese kleinen Blätterteigtörtchen wahnsinnig gut geschmeckt. Sie sind ja mit einer Art Vanillepudding gefüllt und diesen mag ich normalerweise gar nicht. Deswegen war ich sehr skeptisch. Aber warm in Kombination mit dem Blätterteig – mega!! Und man kann sie überall kaufen, zusammen mit einem Kaffee kostet dieses „kulinarische Gespann“ oftmals nur 1,50 € und das hatte ich mir gerne mehrmals täglich gegönnt.
Lissabon bietet immer wieder tolle Blicke auf die Stadt und den Tejo, hat wunderschöne Fliesen, Türen und Gebäude, tolle kleine Restaurants mit sehr gutem Fisch und wahnsinnige Graffiti-Kunst. Letztere hatte ich gar nicht so erwartet und war begeistert. Ich freue mich jetzt schon, wenn ich das nächste Mal in die portugiesische Hauptstadt komme.


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