Guatemala (Flores / Tikal)

Dezember 2016


Nur zwei Tage Guatemala - leider nicht mehr...

Tja, im Nachhinein wäre ich gerne viel länger in Guatemala geblieben, aber hinterher ist man immer schlauer... Leider gestaltete sich die Planung für Guatemala echt schwer, erstens weil wir keinen Reiseführer dabei hatten, zweitens weil wir wegen der vielen Überfälle auf Touristen und der hohen Kriminalität recht verunsichert waren und drittens weil wir manchmal einfach keine Plan haben. So schaut es aus.

In Placencia hatten wir uns ja über die nette Dame im Hotel einen Guide gemietet, der uns in Belmopan (Belize) abholt, dann mit uns zur Grenze fährt, von dort auch nach Tikal (inklusive Private-Guide auf dem Gelände) und uns dann abends in Flores absetzt. Dort hatten wir uns noch schnell ein Zimmer gebucht. Danach wollten wir dann noch weiter durch Guatemala reisen. Das war unser (naiver) Plan... Aber der Reihe nach. Unser Empfang in Belmopan war großartig, der Guide sehr nett, das Auto - wie gewohnt - uralt und morsch und wir - ebenfalls wie gewohnt - ohne Geld. Also in Belmopan erst einmal wieder in einer Bankfiliale anstehen (und man steht hier sehr lange an), dann das ganze Brimborium mit Reisepass, Formulare ausfüllen, die dann von vielen Menschen in der Filiale unterschrieben werden müssen... Danach konnte es endlich losgehen. Bis zur Grenze in Benque waren es nur ca. 1,5 Stunden in der defekten Droschke. Dieses uralte Gefährt des Guides ließen wir an der Grenze stehen und passierten diese dann zu Fuß. Und mit ihm kamen wir auch an den wirklich langen Schlangen sehr schnell und unkompli-


ziert vorbei. Wäre er nicht gewesen, würden wir wahrscheinlich heute noch dort anstehen. Dieses ganze Grenz-Gebahren hier in Mittelamerika ist echt die Hölle... Auf der anderen Seite der Grenze angekommen, wartete ein sehr neuer und luxuriöser Wagen auf uns, mit Klimaanlage und getönten Scheiben. Ganz anders als in Belize, auch wenn Guatemala viel ärmer ist, haben die hier vernünftige Autos.

Die Straßen und die Landschaft sind ganz anders - und wirklich mega schön und beeindruckend. Ich kann ja nur hinten aus dem Auto raus linsen, aber es begeistert mich sehr und ich möchte gerne mehr sehen. Im Private-Guide-Tour-Preis sind Essen und Getränke inkludiert. Wir halten in einem kleinen Restaurant und bekommen Suppe, Bohnen, Brot, Gemüse und Fleisch. Dann geht die Fahrt weiter nach Tikal, wo wir am frühen Nachmittag ankommen. Auch das ist wieder ein Glück, denn uns kommen schon sehr viele Menschen entgegen und niemand betritt mehr das Gelände... Wieder einmal heißt es: Alles richtig gemacht!


Und es ist auch gut, dass wir mal jemanden haben, der uns etwas zu den ganzen Ruinen erzählt. Und der uns auch hier die Tiere zeigt. Wir haben viele unterschiedliche Vögel gesehen, Adler, Papageien, einen Tukan, diese komischen bunten Truthähne und viele kleinere, außerdem Affen, einen Nasenbären und ein Wasserschwein. Wir waren zum Teil alleine dort und das war echt mega. Es hat schon eine tolle Stimmung und von der höchsten Ruine hat man einen so fantastischen Blick. Bis nach Belize kann man schauen. Und auch da oben waren wir fast alleine...

Die Ruinen von Tikal sind wirklich sehenswert und es ist etwas ganz besonderes, dort oben auf der höchsten Ruine zu stehen und über das Land, den Wald und die Natur zu blicken. Beeindruckend und einzigartig.


Von Tikal nach Flores - und dann wieder nach Belize

Das Hostel hatten wir uns ja schon vor einem Tag via Internet gebucht und es lag außerhalb von Flores in El Remate. Als uns unser Guide abends dort absetzte, war es schon dunkel. Es schien nur eine Straße zu geben, das Zimmer war mehr schlecht als recht und erinnerte mich sehr an ein kleines Zimmer, welches wir damals in Pak Beng (Laos) hatten. Im Zimmer waren mehr Mücken als draußen und das Internet funktionierte auch eher nicht. An der Anmeldung hing eine Karte von Guatemala und lange standen wir davor und haben überlegt, wo wir denn als nächstes hin wollten. Mit Englisch ging hier gar nichts und unsere Spanischkenntnisse reichten kaum für eine sinnvolle Beratung über neue Reiseziele aus. Auch alle Fragen nach einem Bus hierhin oder dorthin wurden verneint. Es schien also mehr als schwierig zu sein... Ohne etwas zu entscheiden sind wir dann erst einmal die extrem dunkle Straße entlang gelaufen - auf der Suche nach einem ATM. Hier gab es verschiedene Aussagen: Von es gibt gar keinen ATM 

bis zu der ist am Ende der Straße. Nur im Licht unserer Handy-Taschenlampe sind wir dann durch die Gegend gestolpert, haben irgendwann nach einigen Kilometern einen ATM gefunden und - oh Wunder - auch Geld bekommen. Hier hat man Quapsel oder Quetzal. In einem Restaurant haben wir dann etwas gegessen und hier gab es Internet. Fieberhaft haben wir überlegt, wo wir als nächstes hin fahren. Alles, was interessant war, war extrem weit weg und Guatemala hat ein schlechtes Straßennetz. Selbst für kurz Strecken braucht  man ewig. Antigua stand ganz oben auf unserer Wunschliste, aber das wäre eine Fahrt von mind. 24 Stunden im Bus gewesen und das wollten wir nicht. Irgendwie waren wir sehr unentschlossen, hier in Flores bzw. in El Remate hat es uns nicht gefallen (haben wir ja bis zu diesem Zeitpunkt nur im Dunklen gesehen) und so haben wir uns dann ein kleines Cabana am Strand von Hopkins in Belize gebucht. Also am nächsten Tag zurück nach Belize...


Am nächsten Morgen sah alles ganz anders aus: Die Sonne schien und direkt gegenüber unseres komischen Hostels lag der wnderschöne Lage Petén Itzá. Das hatten wir im Dunkeln am Abend vorher gar nicht gesehen. Frühstück gab es in unserem Hostel nicht, aber gegenüber fanden wir dieses kleine Café mit dem leckersten Kaffee der Welt! Irgendwie gar nicht so schlecht alles... So ganz langsam dämmerte uns dann auch, dass es hier doch mehr als schön ist und dass wir alleine hier noch wenigsten ein bis zwei Tage hätten bleiben sollen. Aber das Cabana in Hopkins (Belize) war gebucht und konte nicht mehr kostenfrei storniert werden.

Wir sind dann noch an diesen schönen See, haben dort Schweine gesehen und das Ufer auf der gegenüber liegenden Seite sieht aus wie ein Krokodil!

Tja, da hatten wir wohl am Abend vorher eine falsche Entscheidung getroffen - aber hinter ist man immer schlauer. Also hieß nun die Frage: Wie kommen wir zur Grenze? Angeblich sollte ein Bus erst nach St. Helena und dann zum Belizianischen Grenzübergang nach Benque fahren. Nachdem wir mehr als eine Stunde auf den Bus gewartet hatten - manchmal kamen kleine Busse vorbei, die allerdings so voll waren, dass niemand mehr Platz hatte - haben wir noch einmal an unserem Hostel nachgefragt und da hieß es dann, dass heute kein Bus mehr fahren würde. Oh man... Für ca. 50,- EUR haben wir dann einen privaten Fahrer zur Grenze genommen.



Bye Bye Guatemala - gerne hätte ich mehr gesehen


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